Wenn ich für viele Tage vorkochen möchte, ohne ewig in der Küche zu stehen, fällt die Wahl häufig auf diese praktische, schnell gemachte Bolognese. Sie ist in weniger als einer Stunde fertig und lässt sich wunderbar einfrieren.

Ich koche nur selten mit Fleisch, aber wenn, dann meistens diese schnelle Bolognese. Oft koche ich sie vor – dann wandern zwei oder drei Portionen in den Kühlschrank und die übrigen ins Gefrierfach. Aber auch wenn irgendein Event ansteht, bereite ich sie gerne zu: Neulich habe ich zum Beispiel übers Wochenende Besuch aus der Heimat (also Mittelhessen) bekommen. Bevor wir abends die erste Kneipe angesteuert haben, brauchten wir eine gute Grundlage. Da kam die Bolognese wie gerufen.
Ich mache sie schon so lange, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, auf welchem Rezept sie ursprünglich basiert. Über die Jahre habe ich sie immer wieder abgewandelt: Zutaten hinzugefügt, andere weggelassen, mit der Kochzeit und den Gewürzen herumexperimentiert, sie mal mit und mal ohne Wein gekocht. Irgendwann bin ich dann bei der für mich perfekten Bolognese-Variante angekommen, die es jetzt im Durchschnitt einmal pro Monat gibt. Eigentlich bereite ich sie immer ziemlich genau dann zu, sobald die letzte eingefrorene Portion aufgebraucht ist.
Dieses Bolognese Rezept:
- lässt sich schnell und einfach zubereiten
- passt zu jeder Art von Nudeln
- ist zum Vorkochen geeignet
- kann auch als Basis für eine Lasagne herhalten
- schmeckt wirklich allen
Übrigens, wenn ihr Lust auf weitere einfache Klassiker der italienischen Küche habt, dann werft einen Blick in mein Rezept für Pesto Rosso.

Bolognese: Authentisch oder schnell?
Bei Bolognese-Sauce höre ich häufig zwei Meinungen. Die einen sagen, für sie muss eine authentische, »echte« Bolognese her. Den anderen – und dazu zähle ich – ist es recht egal, ob ihre Sauce authentisch ist oder nicht, zumindest im Alltag. Sie soll schnell gekocht sein und hervorragend schmecken.
Aber was macht eine authentische Bolognese aus?
Zunächst einmal ihr Name, Ragù alla bolognese, hinter dem sich eine Hackfleischsauce verbirgt, die aus Bologna im Norden Italiens stammt. Hierzulande kennen wir am ehesten die Variante »Spaghetti-Bolognese«, im Original serviert man die Nudelsauce aber traditionell mit Tagliatelle. In Frankreich kennt man sie übrigens auch, dort aber unter dem Namen Sauce bolognaise.
Dann die Zutaten: Ins Original kommt neben Rinderhackfleisch auch Pancetta, also Schweinespeck im Verhältnis 2 zu 1. In puncto Gemüse dürfen Karotten, Sellerie und Zwiebeln nicht fehlen. Zum Ablöschen greift man in Italien zu Rotwein und neben Gemüsebrühe dient auch Milch (genauer gesagt Vollmilch) als Saucenbasis.
Meine schnelle Variante unterscheidet sich nicht allzu stark von der »Original Bolognese«. Ich verzichte auf Milch und lasse auch den Sellerie weg, einfach, weil er mir nicht schmeckt. Im nächsten Absatz erkläre ich euch aber noch einmal im Detail, welche Zutaten ihr für mein Rezept für die beliebte Pastasauce benötigt.

Die Zutaten für die Bolognese
Ich habe mir wie immer größte Mühe gegeben, die Zutatenliste so zu gestalten, dass möglichst wenig Reste entstehen. Folgende Zutaten benötigt ihr:
- Hackfleisch: Ich verwende gemischtes Hack. Nur Rinderhack wäre etwas zu mager. Im Rezept sind 400 g angegeben, da ich auf Bio-Hack aus dem Supermarkt zurückgreife – und das ist in der Regel in 400-g-Packungen erhältlich. Ihr könnt aber auch 500 g Hackfleisch verwenden, falls euer Geldbeutel Bio-Hack nicht trägt und euer Supermarkt keine Fleischtheke hat.
- Zwiebeln: Zwiebeln gehören in fast jedes Gericht. Für die Bolognese verwende ich rote Zwiebeln, weil sie eine angenehme Süße mitbringen. Normale Speisezwiebeln gehen aber auch.
- Knoblauch: Er ist aus einer Bolognese natürlich nicht wegzudenken. Statt ihn zu pressen, hacke ich ihn in feine Würfel.
- Karotten: Die Karotten reibe ich mit einer Küchenreibe. Sie geben der Sauce eine tolle Konsistenz und eine leichte Süße.
- Gehackte Tomaten: Die Arbeit, Tomaten zu schälen, könnt ihr euch sparen. Gehackte Tomaten aus der Dose sind praktisch und je nach Marke genauso aromatisch. Für einen noch intensiveren Geschmack gebe ich auch etwas Tomatenmark hinzu, das kurz mit anrösten darf.
- Rotwein: Dieser dient zum Ablöschen. 100 ml genügen schon. Verwendet am besten einen trockenen Rotwein – und hier einen beliebigen, der euch schmeckt.
- Gewürze: Ich stelle immer meine eigene Gewürzmischung zusammen. Sie besteht aus Majoran, Basilikum, Oregano und Paprikapulver (edelsüß). Zum Abschmecken verwende ich Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer.
Ab und an erweitere ich die Zutatenliste noch um Chiliflocken. So bekommt die Sauce eine leichte Schärfe.

Darauf solltet ihr beim Kochen achten
Beim Kochen kann eigentlich nichts schief gehen – das Bolognese Rezept ist wirklich einfach und damit auch für Anfänger:innen geeignet. Trotzdem gebe ich euch ein paar Tipps an die Hand, mit denen eure Sauce perfekt wird:
Achtet darauf, die Sauce mit geschlossenem Deckel köcheln zu lassen. Köchelt sie offen, verdampft zu viel Flüssigkeit. Ist euch die Sauce am Ende doch etwas zu flüssig, könnt ihr sie noch problemlos mit Speisestärke andicken. Dazu einen gehäuften Teelöffel mit etwas kaltem Wasser verrühren und zur Bolognese geben. Lasst sie dann noch 3–4 Minuten weiter köcheln.
Wenn ihr Wein (oder jede andere Art von Alkohol) zum Kochen verwendet, könnt ihr euch an einer Grundregel orientieren: Verwendet den Wein, den ihr auch trinken würdet. Sprich: ein Wein, der euch schmeckt. Wenn ihr die Bolognese ohne Alkohol zubereiten möchtet, beispielsweise weil Kinder mitessen, dann könnt ihr den Wein auch einfach weglassen. Ersetzt ihn nicht durch Traubensaft oder ähnliches, da ihr sonst Gefahr lauft, dass die Bolognese zu süß wird.
Richtig lecker wird eure Sauce, wenn ihr sie über Nacht im Kühlschrank durchziehen lasst und mit frisch geriebenem Parmesan serviert. Beim Parmesan halte ich mich übrigens immer an die Regel: Zu viel gibt es nicht!
Rezept für schnelle Bolognese

Schnelle Bolognese
Kochutensilien
- Schneidebrett
- scharfes Messer
- Sparschäler
- Küchenreibe
- großer Topf
- Messbecher
Zutaten
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 Karotten
- 2 EL Olivenöl
- 400 g gemischtes Hackfleisch Bio
- 1 EL Tomatenmark
- 100 ml Rotwein trocken
- 2 Dosen gehackte Tomaten
- 2 geh. TL Oregano
- 2 geh. TL Basilikum
- 2 geh. TL Majoran
- 2 TL Paprikapulver edelsüß
- 1 TL Gemüsebrühepulver
- Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Anleitungen
- Zwiebeln in feine Würfel schneiden, Knoblauch hacken. Die Möhren schälen und fein reiben.
- Olivenöl in einem Topf erhitzen und Hackfleisch bei starker Hitze anbraten. Hackfleisch anschließend leicht salzen und pfeffern.
- Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und bei mittlerer Hitze 2 Minuten mitbraten.
- Tomatenmark dazugeben, unterrühren und 1 Minute mitbraten.
- Mit Rotwein ablöschen und diesen verkochen lassen.
- Jetzt die geriebenen Möhren und die gehackten Tomaten dazugeben. Aufkochen lassen.
- Alle Gewürze außer Salz hinzugeben und die Bolognese-Sauce bei geringer Hitze mit geschlossenem Deckel 30 Minuten köcheln lassen. Sie sollte wirklich nur ganz leicht vor sich hin köcheln.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Sauce binden, falls sie zu flüssig ist. Dafür 1 geh. TL Speisestärke mit etwas kaltem Wasser vermischen, zur Bolognese geben und diese 3 Minuten offen köcheln lassen.
- Mit Nudeln nach Wahl und frisch geriebenem Parmesan servieren.
Notizen
Häufig gestellte Fragen
Wer hat die Bolognese erfunden?
Wer die Bolognese erfunden hat, ist nicht klar. Lediglich wo sie erfunden oder zumindest etabliert wurde, darüber sind sich Expert:innen einig: Sie stammt aus Bologna in Italien.
Welches Fleisch nimmt man für Bolognese?
Im Original verwendet ihr Rinderhackfleisch und Pancetta für Bolognese. Ihr könnt aber genauso gut auf gemischtes Hackfleisch zurückgreifen, wenn das praktischer ist.
Welchen Wein nimmt man für Bolognese?
Zum Ablöschen einer Bolognese verwendet ihr Rotwein – genauer gesagt einen trockenen Rotwein.
Warum muss Bolognese lange kochen?
In vielen Rezepten heißt es, man soll eine Bolognese bis zu vier Stunden köcheln lassen. Dadurch bekommt sie eine besonders cremige Konsistenz. Wenn es schnell gehen soll, könnt ihr die Sauce aber auch andicken, zum Beispiel mit Speisestärke.
Welche Gewürze kommen in eine Bolognese?
Wichtig für eine Bolognese sind mediterrane Kräuter, z. B. Oregano, Majoran, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Lorbeer. Auch Paprika und Knoblauch sind essentiell, genau wie Salz und Pfeffer.

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