Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte ist ein Klassiker der indischen Küche: Dal. Das Schöne an Dal ist, dass es unheimlich schnell gemacht, vegan, gesund und flexibel anpassbar ist. Die Zutaten für Dal habe ich immer im Vorratsschrank – aber meistens nicht lange. Denn nach dem Dal ist vor dem Dal. Ja, so gut ist dieses Rezept.
Egal, ob ich nach einem langen Tag im Büro nach Hause komme oder ich mir im Home Office ein Mittagessen kochen möchte, es soll schnell gehen. Aber keinesfalls schnell im Sinne von »Hauptsache, etwas Warmes steht auf dem Tisch«. Ganz im Gegenteil, denn ich bin überzeugt, dass sich auch mit wenig Zeit Gerichte mit Liebe zubereiten lassen. Hier kommt einer meiner Favoriten ins Spiel: Das Dal mit Roten Linsen ist mehr als ein reiner Sattmacher. Es ist ein Comfort Food, das von innen wärmt und einfach glücklich macht – zu jeder Jahreszeit.
Dieses Dal ist:
- vegan
- schnell und einfach gemacht
- günstig dank wenigen Zutaten
- ein Klassiker der indischen Küche
- als sättigendes Hauptgericht oder Beilage geeignet
Was ist ein Dal?
Die meisten Menschen, die ich kenne, lassen sich in zwei Schubladen unterteilen. Die einen kennen Dal noch gar nicht, die anderen lieben es. In meinem persönlichen Rezepte-Repertoire ist Dal schon so lange fest verankert, dass ich nicht mehr sicher bin, wie ich überhaupt darauf gestoßen bin. Sicher ist nur: Dal kommt ursprünglich aus der indischen und pakistanischen Küche. In Indien ist es ein Grundnahrungsmittel, das sowohl als Hauptspeise als auch als Beilage gereicht wird. So wie jede Familie in Korea ein eigenes Kimchi-Rezept hat, haben indische und pakistanische Familien jeweils ihre eigene Variante von Dal, die regelmäßig gekocht wird.
Ein Dal (auch Dhal oder Daal geschrieben) könnt ihr euch als eine Art Brei mit Hülsenfrüchten vorstellen. Ich mache Dal am liebsten mit Roten Linsen, ihr könnt aber genauso gut andere Linsen, Erbsen, Bohnen oder Kichererbsen verwenden. Wenn ihr Dal zum ersten Mal kocht, dann nehmt einfach die Hülsenfrüchte, die ihr noch in eurem Vorratsschrank findet. Die Kochzeit meines Dal-Rezeptes ändert sich je nach gewählter Hülsenfrucht, das solltet ihr beim Nachkochen beachten. Ansonsten sind Tomaten und Zwiebeln unverzichtbar für ein Dal. Sie bilden gemeinsam mit den Hülsenfrüchten die Basis, auf der sämtliche Varianten beruhen.
Dal: schnell gekocht, sättigend und gesund
Womöglich fragt ihr euch, wie gesund ein Dal ist. Die Antwort ist ein klares »gesund« – ziemlich gesund sogar! Die Hauptzutat eines Dals sind immerhin Hülsenfrüchte und die machen mit ihren Kohlenhydraten nicht nur satt, sondern liefern auch Ballaststoffe, die gut für den Darm sind. Hülsenfrüchte wie Linsen sind außerdem perfekte Lieferanten für pflanzliche Eiweiße.
Veganes Dal mit Kokosmilch
In mein Dal gebe ich eine Dose Kokosmilch. Das verleiht dem indischen Linsenbrei eine besonders cremige Konsistenz und sorgt für einen besseren Geschmack – Fett ist schließlich Geschmacksträger. Die Kombination aus dem Fett der Kokosmilch und den Kohlenhydraten sowie dem Protein der Linsen machen das Dal zu einer sättigenden Hauptspeise – egal ob als Mittag- oder Abendessen. Das Dal-Rezept ist für Veganer geeignet; statt dem naheliegenden Klecks Crème fraîche als Topping, verwende ich Creme VEGA. Alternativ geht auch veganer Naturjoghurt.
Wenn ihr noch tiefer in die Welt von Dal eintauchen möchtet, empfehle ich euch das Rezept für Dal Makhani vom indischen Food Blog Ministry of Curry. Diese Variante stammt aus Nordindien und wird auf Basis von Schwarzen Bohnen zubereitet, die ganz langsam weich gekocht werden. Bloggerin Archana liefert euch außerdem viele spannende Tipps über die korrekte Zubereitungsart von Dal – sogar im Schnellkochtopf.
Was isst man zu Dal?
Wenn ihr das Rote Linsen Dal als Hauptspeise serviert, bietet es sich an, noch eine Sättigungsbeilage dazu zu reichen. Wenn ich etwas mehr Zeit zum Kochen habe, gibt es bei mir häufig selbstgemachtes Naan Brot oder Fladenbrot aus der Pfanne dazu. Bei beiden Brotvarianten sind die Teige schnell zusammengeknetet. müssen aufgrund der Hefe aber noch eine Weile ruhen, bis sie in die Pfanne wandern. Wenn die Zeit dagegen drängt, könnt ihr auch auf gekauftes Fladenbrot zurückgreifen. In Supermärkten findet ihr Varianten, die ihr im Ofen aufbacken könnt. Frisches Fladenbrot könnt ihr dagegen zum Beispiel in türkischen Supermärkten kaufen.
Ihr könnt ein Dal auch mit Reis essen. Diese Variante nennt sich dann dal bhat. Sie zählt nicht nur in Indien und Pakistan zu den Speisen mit Tradition, sondern auch in Nepal und Bangladesh. Dort serviert man sie häufig mit einem scharfen Curry aus saisonalem Gemüse, das sich tarkari nennt – entsprechend heißt diese Abwandlung dal bhat tarkari.
Wie lange hält sich Dal?
Das Praktische an Dal ist, wie lange ihr es aufbewahren könnt. Verteilt ihr euer Dal nach dem Kochen auf kleine Behälter, in denen ihr es zügig abkühlen lasst, hält es sich im Kühlschrank 3–5 Tage. Über Nacht zieht das Dal sogar noch mal durch und bekommt einen (noch) intensiveren Geschmack. Wenn ihr Dal vorkocht, dann achtet darauf, die Linsen nicht komplett gar zu kochen. Nehmt den Topf ca. 2 Minuten früher als im Rezept angegeben vom Herd, damit die Linsen beim Aufkochen nicht verkochen und dadurch ihre Konsistenz verlieren.
Dal lässt sich außerdem einfrieren. Dadurch könnt ihr es monatelang aufbewahren. Vor dem Einfrieren sollte das Dal auf Zimmertemperatur abgekühlt sein. Wenn euch der Heißhunger packt und ihr es wieder aus dem Gefrierfach holt, solltet ihr das Dal unbedingt vollständig auftauen lassen, bevor ihr es erwärmt.
Tipp zum Einfrieren von Dal: Portioniert Dal in Gefrierbeutel und drückt diese flach, bevor sie in den Gefrierschrank wandern. Zum Auftauen könnt ihr das gefrorene Dal dann (noch im Beutel) in kaltes Wasser einlegen. Etwa nach einer Stunde ist es aufgetaut und ihr könnt es zum Erwärmen in einen Topf geben. Achtet beim Erwärmen darauf, mit mittlerer Hitze zu arbeiten.
Rote Linsen Dal – schnell & günstig
Kochutensilien
- 1 Sieb
- 1 Schneidebrett
- 1 Küchenmesser
- 1 großer Topf (für das Dal)
- 1 kleiner Topf (optional, für Reis)
Zutaten
- 200 g Rote Linsen
- 1 Stck. Ingwer daumengroß
- 3 Zehen Knoblauch
- 1 rote Zwiebel mittelgroß
- 2 EL neutrales Speiseöl oder Kokosöl
- 2 TL Garam Masala
- 2 TL Kurkumapulver
- 1 TL Chiliflocken
- 2 TL Kreuzkümmelpulver
- 2 TL Paprikapulver edelsüß
- 2 Dosen Kokosmilch
- 2 Dosen Tomaten stückige
- Salz
- Pfeffer
optional
- 4 Stängel frischer Koriander oder Petersilie
- 1 Becher Creme VEGA
- Chiliöl
Anleitungen
- Die Linsen in ein Sieb geben und waschen.
- Ingwer und Knoblauch fein hacken, Zwiebeln würfeln.
- Alle Gewürze in dem Pflanzenöl oder Kokosöl bei mittlerer Hitze kurz anschwitzen. Dann Zwiebelwürfel hinzugeben und 3 Minuten glasig dünsten. Ingwer und Knoblauch hinzugeben und für weitere drei Minuten anschwitzen. Zum Schluss die Linsen dazugeben und unterrühren.
- Nach einer Minute Kokosmilch und Tomaten hinzugeben. Auf mittlerer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die LInsen ihr Volumen verdoppelt haben und weich sind. Dabei gelegentlich umrühren.
- Das Dal mit Salz, Pfeffer und optional etwas Chiliöl abschmecken.
- Mit Petersilie, Koriander sowie einem Klecks Creme VEGA garnieren.
Beilage
- Dazu passt Reis oder frisch gebackenes Naan Brot. Auf Wunsch eine der beiden Beilagen zubereiten, während das Dal köchelt.
Notizen
Noch nicht satt? Unsere neuesten Rezepte:
Alice
Ein richtiges Wohlfühlrezept für Tage, an denen man es sich mit etwas Leckerem zu Haus einmummeln möchte. Lecker, lecker, lecker!
Valerie
Yummi, nahrhaft, schnell und perfekt um es auch am nächsten Tag mit auf die Arbeit zu nehmen.
Hessebub
Schnell zubereitet, und sehr, sehr lecker…..Vielen lieben Dank
Stella
Dieses Rezept lieben auch meine Kinder. Chili, Salz und Pfeffer würzen wir einfach nach. Wir kochen immer extra viel und frieren noch etwas für stressige Tage ein. Lecker!
Caro & Michi
Hi Stella, wie schön, dass es auch deinen Kindern schmeckt 🙂