Ein Wikingertopf ist das perfekte Gericht, um schnell die ganze Familie satt zu bekommen. Hier treffen deftige Hackbällchen auf buntes Gemüse und reichlich Sauce. Das Rezept für Wikingertopf ist eines meiner Lieblingsgerichte geworden, probiert es also unbedingt einmal aus.

So ein Wikingertopf ist wirklich eine feine Sache: Er besteht aus drei Komponenten, die alleine schon fantastisch schmecken, gemeinsam aber zu einem echten Rezeptwunder werden. Praktisch ist auch, wie einfach sich ein Wikingertopf zubereiten lässt. Etwas irreführend ist nur sein Name, denn mit Wikingern hat er gar nichts am Hut. Mehr dazu verrate ich euch gleich.
Aber was ist der Wikingertopf dann? Ich würde ihn am ehesten als eine Art „moderne Hausmannskost“ bezeichnen, aufgrund seiner Rustikalität und dem deftigen Geschmack. Für mich ist er auf jeden Fall waschechtes Comfort Food, das einfach happy macht. Er ist sättigend, vor allem, wenn ihr ihn mit einer Beilage wie Nudeln oder Reis serviert, und er schmeckt wirklich allen in meiner Familie.
Obwohl ihr ihn zu jeder Jahreszeit zubereiten könnt, passt er besonders gut in den Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer und es draußen kälter wird. Genau dann freue ich mich auf deftige, wärmende Gerichte, mit denen man es sich schön gemütlich machen kann.
Dieser Wikingertopf:
- lässt sich ganz einfach zubereiten
- hat die leckersten Hackbällchen
- schmeckt der ganzen Familie
- kann mit unterschiedlichstem Gemüse zubereitet werden

Woher stammt der Wikingertopf?
Bei dem Namen dieses tollen Alltagsgerichts denkt ihr bestimmt sofort an Skandinavien, an Holzboote, auf denen Männer mit Bärten und Äxten sich mit rustikalem Essen stärken, bevor sie sich der nächsten Gefahr stellen. Damit liegt ihr … vollkommen falsch. Denn mit „echten“ Wikingern hat der Wikingertopf gar nichts zu tun. Genauso wenig handelt es sich um ein skandinavisches Traditionsgericht. Aber warum heißt der Wikingertopf dann so?
Ganz genau nachvollziehen lässt sich die Namensherkunft heute tatsächlich nicht mehr. Vermutlich handelt es sich um einen frei erfundenen Namen, der in den frühen 2000ern erstmalig in Kochzeitschriften aufgetaucht ist. Später wurde er dann von Foodblogs (wie diesem) aufgegriffen. Wahrscheinlich sollte der Begriff Wikingertopf einfach neugierig machen. Schließlich klingt er nach Rustikalität und Abenteuerlust.
Abenteuerlich ist die Zubereitung des Rezepts zum Glück gar nicht. Im Gegenteil: Ihr braucht verhältnismäßig wenige Zutaten und circa 45 Minuten Zeit, bis ihr den dampfenden Wikingertopf genießen könnt.
Die Zutaten für Wikingertopf
Die Zutatenliste für meinen Wikingertopf wirkt auf den ersten Blick etwas umfangreicher, aber keine Sorge: Vieles davon habt ihr bereits zuhause und alle anderen Zutaten findet ihr in jedem Supermarkt oder Discounter.
Für die Hackbällchen braucht ihr:
- Hackfleisch: Ich greife immer zu gemischtem Hackfleisch, da dieses saftiger als reines Rindergehacktes ist.
- Ei: Das Ei sorgt dafür, dass die Hackbällchen beim Braten nicht zerfallen.
- Semmelbrösel: Die Semmelbrösel sind ebenfalls wichtig für die Konsistenz.
- Senf: Etwas Senf gibt einen tollen Geschmack.
- Schalotte: Die Schalotte schneide ich in feine Würfel.
- Salz und Pfeffer: Die beiden Gewürzklassiker braucht ihr zum Abschmecken.
Für die Sauce braucht ihr:
- Gemüse: Ich verwende Möhren, Erbsen und Kohlrabi. Ihr könnt aber auch anderes Gemüse verwenden, in etwa 550 g insgesamt.
- Zwiebel: Für den Saucenansatz braucht ihr natürlich auch eine Zwiebel (oder eine weitere Schalotte, wenn ihr nicht beides zuhause habt).
- Knoblauch: Der Knoblauch ist optional, bringt aber eine Menge geschmackliche Tiefe mit.
- Butter: Darin bratet ihr erst die Hackbällchen an, dann das Gemüse.
- Rinderbrühe: Sie bildet die Flüssigkeitsbasis eurer Sauce. Besonders gut schmeckt ein Rinderfond im Glas.
- Sahne: Sie ist die zweite Komponente, aus der eure Sauce besteht. Ihr könnt Schlagsahne oder eine fettärmere Kochsahne nutzen.
- Speisestärke: Mit ihr dickt ihr die Sauce an, damit sie eine gute Konsistenz erhält.
- Muskatnuss: Etwas geriebene Muskatnuss darf für den einzigartigen Geschmack des Wikingertopfes nicht fehlen.
Optional könnt ihr noch frische Petersilie auf eure Einkaufsliste schreiben. Gehackt könnt ihr sie beim Servieren als Topping verwenden.

Wikingertopf zubereiten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt wo ihr wisst, welche Zutaten ihr benötigt, geht’s ans Eingemachte: die Zubereitung. Die Kurzform findet ihr wie immer unten im Rezept. Hier möchte ich euch etwas ausführlicher und Schritt für Schritt erklären, wie ihr das Rezept nachkocht.
Schritt 1: Gemüse vorbereiten
Bei diesem Gericht ist es besonders empfehlenswert, das Gemüse zu verarbeiten, bevor ihr mit dem eigentlichen Kochen loslegt. Schnappt euch also die Möhren, schält sie und schneidet sie in Scheiben. Ähnlich geht ihr mit dem Kohlrabi vor, nur schneidet ihr diesen in Stifte. Zwiebel und Schalotte möchten gewürfelt werden, genau wie der Knoblauch, sofern ihr diesen verwendet.
Schritt 2: Hackbällchen herstellen
Als nächstes nehmt ihr eine Schüssel und gebt alle Zutaten für die Hackbällchen hinein: Hackfleisch, Ei, Semmelbrösel, Senf, die gewürfelte Schalotte sowie Salz und Pfeffer. Verknetet jetzt alles mit der Hand, bis ihr eine gleichmäßige Masse erhaltet. Diese formt ihr abschließend zu Bällchen, die in etwa die Größe einer Walnuss haben. Wenn ihr eure Hackbällchen größer mögt, hält euch natürlich niemand davon ab, sie anders zu formen.
Die Hackbällchen bratet ihr nun in einer Pfanne in etwas Butter an, bis sie rundherum eine schöne Goldbräune angenommen haben. Ihr könnt dafür entweder eine beschichtete Pfanne oder eine Edelstahlpfanne nutzen. Wichtig ist nur, dass sie schön groß ist, da ihr darin später alle Komponenten des Wikingertopfs vereint. Nehmt die Hackbällchen anschließend aus der Pfanne und stellt sie beiseite.
Schritt 3: Gemüse anbraten
In der Pfanne habt ihr nun übriges Fett, das viel Geschmack enthält. Darin bratet ihr euer Gemüse an, konkret: Zwiebel, Knoblauch, Möhren, Kohlrabi und die Erbsen. Nach circa 4 Minuten sollte das Gemüse glasig werden, dann könnt ihr zum nächsten Schritt übergehen.
Schritt 4: Sauce anrühren
Zum Gemüse gebt ihr nun Rinderbrühe, Sahne und Senf. Verrührt alles gut miteinander und lasst die Sauce aufkochen. Reduziert dann die Hitze und lasst sie 5 Minuten einkochen.
Jetzt möchtet ihr die Sauce noch binden. Dafür rührt ihr Speisestärke mit etwas Wasser glatt. Diese Mischung gebt ihr nach und nach zur Sauce und verrührt sie gründlich, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz hat. Schön sämig sollte sie sein.
Schritt 5: Anrichten
Jetzt bleibt nur noch, die Hackbällchen mit in die Sauce zu geben. Lasst sie noch ein paar Minuten mitköcheln, dann könnt ihr euren Wikingertopf noch mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken. Fertig! Welche Beilage ihr dazu reicht, ist euch überlassen. Kurze Nudeln eignen sich hervorragend, genauso wie Reis und Kartoffeln.
Tipp: Wenn ihr größere Hackbällchen geformt hat, kann es sein, dass diese nach dem Anbraten innen noch nicht ganz gar sind. Je größer die Hackbällchen, desto länger sollten sie am Ende noch in der Sauce ziehen. Wenn ihr unsicher seid, könnt ihr eines der Hackbällchen nach circa 5 Minuten aus der Sauce nehmen und anschneiden, um zu prüfen, ob das Hackfleisch durchgegart ist.

Wikingertopf abwandeln
Wenn ihr euch genau an das Rezept haltet, erhaltet ihr ein wunderbares Essen der Kategorie Comfort Food, mit dem ihr viele hungrige Esser satt und glücklich macht. Nach Bedarf könnt ihr den Wikingertopf aber wie folgt abwandeln:
Zunächst könnt ihr beim Gemüse variieren. Vielleicht, um euch nach bestimmten Essgewohnheiten zu richten, oder weil ihr noch anderes Gemüse im Kühlschrank habt als im Rezept angegeben. Der Wikingertopf verzeiht Anpassungen jeder Art: So könnt ihr beispielsweise auch Pilze oder Zucchini verwenden, genau wie Aubergine und Zuckerschoten. Alles ist möglich, dadurch ist der Wikingertopf ein wunderbares Rezept für die Resteverwertung.
Beim Würzen könnt ihr ebenfalls kreativ werden. Habt ihr zuvor etwas zu lasch gewürzt, könnt ihr den Wikingertopf am Ende ganz einfach aufpeppen. Wer’s besonders einfach und effektiv mag, nimmt Sojasauce oder Worcestershiresauce. Aber auch Paprikapulver und Thymian sorgen für mehr geschmackliche Tiefe.
Ihr könnt den Wikingertopf auch glutenfrei zubereiten. Dafür ersetzt ihr die Semmelbrösel in den Hackbällchen einfach durch glutenfreie Brösel oder Haferflocken. Wenn ihr Nudeln als Beilage reichen möchtet, solltet ihr da natürlich ebenfalls zu einer Variante ohne Gluten greifen.

Vorbereiten und Aufbewahren
Wie bei vielen deftigen Eintöpfen gilt auch hier: Ein Wikingertopf schmeckt auch noch am nächsten Tag … vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Über Nacht kann er nämlich noch durchziehen und seinen vollen Geschmack entfalten. Der Wikingertopf ist also für Meal Prep geeignet, genau wie mein Kichererbsen-Spinat-Curry oder Michis einfache Kartoffel-Möhren-Suppe mit Würstchen.
Luftdicht verschlossen hält sich Wikingertopf im Kühlschrank 3–4 Tage frisch. Zum Aufwärmen empfehle ich euch einen Topf mit Deckel. Im Notfall tut es auch die Mikrowelle, allerdings hat diese häufig Schwierigkeiten damit, alles gleichmäßig zu erwärmen.
Das Rezept für Wikingertopf

Wikingertopf mit Hackbällchen und Gemüse
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Kochmesser
- Schüssel
- große Pfanne
Zutaten
Für die Hackbällchen
- 1 Schalotte
- 400 g Hackfleisch gemischt
- 1 Ei
- 2 EL Semmelbrösel
- 1 TL Senf
- Salz
- Pfeffer
Für das Gemüse & die Sauce
- 2 Möhren ca. 200 g
- 150 g Erbsen TK
- 1 kleiner Kohlrabi
- 1 kleine Zwiebel
- 2 EL Butter
- 200 ml Rinderbrühe oder Gemüsebrühe
- 200 ml Sahne Schlagsahne oder Kochsahne
- 1 TL Senf
- 1 EL Speisestärke
- Muskatnuss gerieben
- 1 Zehe Knoblauch optional
- Petersilie gehackt optional
Beilage (nach Wunsch)
- Nudeln, Reis oder Kartoffeln
Anleitungen
- Gemüse vorbereiten: Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Kohlrabi schälen und in Stifte schneiden. Zwiebeln und optional Knoblauch fein würfeln.
- Hackbällchen vorbereiten: Schalotte fein würfeln und zusammen mit allen anderen Zutaten in eine Schüssel geben. Mit der Hand verkneten und aus der Masse kleine Hackbällchen formen (Walnussgröße).
- Hackbällchen anbraten: In einer großen Pfanne 1 EL Butter erhitzen. Die Hackbällchen bei mittelhoher Temperatur anbraten und mehrfach wenden, bis sie rundherum gebräunt sind. Die Hackbällchen herausnehmen und beiseite stellen.
- Gemüse anbraten: Im verbliebenen Fett Möhren, Kohlrabi, Erbsen, Zwiebel und Knoblauch 3–4 Minuten bei mittlerer Temperatur braten.
- Sauce herstellen: Rinderbrühe und Sahne in die Pfanne gießen, dann den Senf unterrühren. Alles einmal aufkochen und ca. 5 Minuten einkochen lassen. Speisestärke in etwas Wasser auflösen und unter Rühren zur Sauce geben. Die Sauce mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken.
- Wikingertopf anrichten: Die Hackbällchen zurück in die Pfanne geben und den Wikingertopf 3 Minuten sanft köcheln lassen. Beim Servieren auf Wunsch mit gehackter Petersilie garnieren.Dazu passen Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Notizen
Nährwertangaben
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Zuletzt aktualisiert am 07.11.25




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