Der Möhreneintopf nach einem Rezept von Oma ist ein einfaches Gericht für jeden Tag. Die Zubereitung geht schnell, die Zutaten sind günstig und der fertige Eintopf schmeckt deftig-lecker. Perfekt für Herbst und Winter.

In meiner Kindheit bin ich vom Schulbus immer direkt an den Esstisch bei Oma gestolpert, wo ich jeden Tag gespannt sein konnte, was sie diesmal gezaubert hat. Eins meiner Lieblingsessen von ihr war dieser Möhreneintopf mit Mettenden, den sie Kartoffel-Karotten-Einerlei genannt hat. Vielleicht kennt ihr ihn auch als Karotteneintopf, Möhren-Kartoffel-Eintopf oder „Möhren untereinander.“
In Gedenken an meine Oma bereite ich ihn heutzutage selbst zu. Mittlerweile gelingt er mir fast so gut, wie ich ihn aus der Kindheit in Erinnerung habe, aber sind wir mal ehrlich: Sich an den Kochkünsten unserer Großmütter zu messen, ist nie eine gute Idee.
Meine Oma hat leider kein genaues Rezept hinterlassen, daher habe ich es mir mit Unterstützung meiner Mutter selbst zusammengereimt. Allzu komplex ist ein Möhreneintopf zum Glück nicht, aber genau das macht ihn so genial: Ihr benötigt nur wenige Zutaten, die ihr überall bekommt und die den Geldbeutel schonen. Der fertige Eintopf schmeckt zu jeder Jahreszeit, besonders aber im Herbst und Winter. Aufwärmen lässt er sich ebenfalls problemlos, sodass er auch für Meal Prep (Vorkochen) geeignet ist.
Der Möhreneintopf:
- lässt sich schnell zubereiten
- braucht nur wenige Zutaten
- schmeckt der ganzen Familie
- kann am nächsten Tag aufgewärmt werden
- ist ein wärmendes Gericht im Herbst und Winter

Die Zutaten für Möhreneintopf
Der deftige Eintopfklassiker kommt mit viel Gemüse und einer besonderen Zutat daher, die ihm seinen unvergleichlichen Geschmack verleiht. Wenn ihr den Möhreneintopf einmal nachkochen möchtet, braucht ihr folgende Zutaten:
- Möhren: Logisch, ohne sie wäre es kein Möhreneintopf. Gemeinsam mit Kartoffeln bilden sie die Grundlage des Eintopfs im Verhältnis eins zu eins.
- Kartoffeln: Ich empfehle, vorwiegend festkochende Kartoffeln zu verwenden. Durch sie erhaltet ihr eine sämige Konsistenz und sie garen in etwa genauso schnell wie die Karotten.
- Zwiebeln: Eine große Zwiebel bildet eine tolle geschmackliche Grundlage. Ihr könnt eine herkömmliche Speisezwiebel oder eine rote Zwiebel verwenden.
- Knoblauch: Etwas frischer Knoblauch darf ebenfalls nicht fehlen. Die Mengenangabe im Rezept könnt ihr als Orientierung verstehen. Verwendet Knoblauch gerne in dem Maße, wie ihr ihn am liebsten esst.
- Gemüsebrühe: Die Flüssigkeitsbasis des Eintopfs ist eine Gemüsebrühe. Ihr könnt gekörntes Pulver verwenden, um die Brühe herzustellen, oder ihr kauft einen fertigen Fond. Dieser ist im Verhältnis deutlich teurer, schmeckt aber auch besser.
- Mettenden: Die Mettenden kocht ihr gemeinsam mit dem Gemüse. Dabei geben sie Salz und viel Geschmack an den Eintopf ab. Ohne sie schmeckt der Eintopf nur halb so gut!
- Majoran: Etwas getrockneter Majoran passt wunderbar zu deftigen Eintöpfen aus der deutschen Küche.
- Petersilie: Ihr könnt frische Petersilie oder TK-Petersilie verwenden. Sie liefert nicht nur Geschmack, sondern wertet den Karotteneintopf auch optisch auf.
Zum Abschmecken kommen Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss sowie Zucker zum Einsatz. Das Gemüse bratet ihr in etwas Olivenöl oder anderem Pflanzenöl an, bevor ihr die Brühe angießt.

Zubereitung Möhreneintopf: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Was ich an diesem Rezept für Möhreneintopf besonders mag ist, dass er wirklich allen gelingt. Ich würde behaupten, dass er euch selbst dann gelingt, wenn ihr absolute Kochanfänger:innen seid. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft euch dabei.
Schritt 1: Gemüse vorbereiten
Als erstes knüpft ihr euch das Gemüse vor. Möhren und Kartoffeln schält ihr und schneidet sie in ca. 2 cm große Stücke. Hier ist es wichtig, dass die Stücke alle in etwa gleich groß sind, damit sie zeitgleich gar werden.
Die Zwiebel schält ihr, halbiert sie und schneidet sie in feine Würfel. Den Knoblauch schält und hackt ihr. Alternativ könnt ihr ihn durch eine Knoblauchpresse drücken. Wenn ihr frische Petersilie verwendet, könnt ihr diese jetzt schon hacken.
Schritt 2: Gemüse anbraten
Gebt etwas Olivenöl oder ein anderes Pflanzenöl in einen großen Topf und erhitzt es auf mittlerer Stufe. Jetzt kommen die Zwiebeln in den Topf, die ihr anschwitzt, bis sie glasig werden. Gebt die Möhren, die Kartoffeln und den Knoblauch hinzu und bratet alles gemeinsam weitere 3–4 Minuten an. Rührt dabei immer wieder um.
Schritt 3: Gemüsebrühe angießen
Jetzt gießt ihr die Gemüsebrühe dazu und schaltet den Herd auf hohe Stufe, bis die Brühe kocht. Legt die Mettenden (ungeschnitten) auf das Gemüse im Topf und lasst den Eintopf bei geschlossenem Deckel 20 Minuten auf geringer Stufe köcheln.
Schritt 4: Möhreneintopf fertigstellen und abschmecken
Nach der Kochzeit holt ihr die Mettenden aus dem Topf und lasst sie kurz abkühlen. Währenddessen nehmt ihr euren Pürierstab und püriert den Eintopf leicht an. Schneidet anschließend die Würstchen in mundgerechte Stücke, dann gebt ihr sie auch schon wieder in den Topf, genau wie den Majoran und die gehackte Petersilie.
Rührt einmal kräftig um und schmeckt den Eintopf dann ab. Hierfür verwendet ihr Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss sowie eine Prise Zucker. Wie stark ihr nachsalzen müsst, hängt davon ab, wie kräftig eure Gemüsebrühe ist.
Fertig ist euer selbstgekochter Möhreneintopf wie von Oma. Köstlich!


Tipps für die Zubereitung
Wenn ihr die Gemüsebrühe in den Topf gebt, sollte das Gemüse gerade so bedeckt sein. Zu viel Gemüsebrühe würde euren Eintopf in eine Suppe verwandeln. Besonders gut schmeckt der Möhreneintopf meiner Oma übrigens, wenn ihr ihn mit Gemüsefond aus dem Glas zubereitet. Dieser bietet mehr Geschmack als Gemüsebrühepulver, kostet im Verhältnis aber auch mehr.
Das Pürieren des Gemüses sorgt für eine sämige Konsistenz des Möhreneintopfs. Püriert allerdings wirklich nur kurz, damit ihr keinen Möhrenbrei erhaltet.
Die Mettenden werden mitgekocht, weil sie dabei viel Geschmack abgeben. Wenn ihr sie vor dem Kochen schneidet, kocht ihr das ganze Fett heraus, das dann an der Oberfläche des Eintopfs schwimmt. Deshalb schneide ich sie immer erst nach dem Kochen.

Möhreneintopf vorbereiten und aufbewahren
Praktisch ist, dass ihr den Möhreneintopf auch vorkochen könnt. Manche sagen, ihnen würde er am zweiten Tag sogar noch besser schmecken! Beim Vorkochen müsst ihr nichts bestimmtes beachten, haltet euch einfach ans Rezept.
Aufbewahren könnt ihr den Eintopf im Kühlschrank. Lasst ihn vorher nur gut abkühlen. In einem luftdicht verschlossenen Gefäß hält er sich 3–4 Tage. Ihr könnt ihn prima mit ins Büro nehmen und dort in der Mikrowelle oder – wenn verfügbar – in einem Kochtopf aufwärmen.
Nur einfrieren solltet ihr Möhreneintopf nicht. Das liegt an den Kartoffeln: Diese haben nach dem Einfrieren und Auftauen eine bröselige, trockene Konsistenz, die ihr auf jeden Fall vermeiden möchtet.
Das Rezept für Möhreneintopf klassisch

Möhreneintopf klassisch mit Mettenden
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Küchenmesser
- großer Topf
- Pürierstab oder Kartoffelstampfer
Zutaten
- 800 g Möhren
- 800 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 1 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 EL Olivenöl zum Anbraten
- ca. 900 ml Gemüsebrühe
- 4 Mettenden
- 1 TL Majoran getrocknet
- 1 EL Petersilie TK oder 1 Bund frische
- Salz
- Pfeffer
- Muskatnuss frisch gerieben
- Zucker
Anleitungen
- Möhren und Kartoffeln schälen und in 2 cm große Stücke schneiden. Zwiebel in feine Würfel schneiden. Knoblauch hacken.
- Zwiebelwürfel in einem großen Topf in etwas Olivenöl bei mittlerer Temperatur braten, bis sie glasig werden. Möhren, Kartoffeln und Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten.
- Gemüsebrühe dazu gießen, sodass das Gemüse im Topf knapp bedeckt ist. Mettenden dazugeben und alles bei geschlossenem Deckel 20 Minuten köcheln lassen.
- Mettenden herausnehmen und in mundgerechte Stücke schneiden. Das Gemüse leicht pürieren, sodass der Eintopf eine sämige Konsistenz erhält.
- Mettenden wieder in den Topf geben. Majoran und Petersilie hinzufügen und gut umrühren. Alles mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und einer guten Prise Zucker abschmecken.
Notizen
Nährwertangaben
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Häufig gestellte Fragen
Welche Beilagen passen gut zu Möhreneintopf?
Zu dem Eintopf könnt ihr frisches Brot, Brötchen oder Baguette reichen. Auch ein grüner Salat mit Sahnedressing passt wunderbar.
Kann ich Möhreneintopf vegetarisch oder vegan zubereiten?
Das geht. Ihr könnt die Würstchen entweder weglassen oder durch Tofu, Tempeh oder Gemüsewürste ersetzen. Wahrscheinlich müsst ihr den Möhreneintopf dann nur etwas kräftiger würzen.
Kann man andere Gemüsesorten hinzufügen?
Ja, ihr könnt den Eintopf nach Belieben variieren und so zum Beispiel Gemüsereste verbrauchen. Das macht ihn zu einem nachhaltigen Rezept. Es passen Gemüsesorten wie Sellerie, Lauch, Erbsen oder Paprika.
Wie kann man den Eintopf würziger machen?
Zusätzlich zu den im Rezept genannten Gewürzen könnt ihr auch Chili, rosenscharfes Paprikapulver oder intensive Kräuter wie Thymian oder Rosmarin hinzufügen.
Wie kann ich die Konsistenz des Eintopfs anpassen?
Die Konsistenz des Eintopf beeinflusst du dadurch, wie stark du ihn pürierst. Je mehr des Gemüses du pürierst, desto dicker wird die Konsistenz.
Ist Möhreneintopf gesund?
Möhreneintopf ist reich an Vitaminen und Ballaststoffen, besonders wenn ihr frisches Gemüse verwendet. Allerdings enthalten Mettenden auch relativ viel Fett. Insgesamt ist der Möhreneintopf ein ausgewogenes Gericht mit vielen wichtigen Nährstoffen.
Was sind Alternativen zu Mettenden?
Statt Mettenden könnt ihr auch Räucherspeck, Bacon oder Pancetta verwenden. Mittlerweile gibt es sogar vegetarische beziehungsweise vegane Speckalternativen, die sich ebenfalls eignen.
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