Von diesem Rezept für Nasu Dengaku (in Deutschland bekannt als Miso-Aubergine) kriege ich einfach nicht genug: Einzigartig im Geschmack, schnell gemacht und aus wenigen Zutaten bestehend, ist der Klassiker aus Japan das perfekte Mittag- oder Abendessen.
Entweder ihr habt noch nie von Miso-Aubergine gehört, oder ihr liebt sie. Wenn ersteres Zutrifft, ist der Trend wohl bislang an euch vorbeigegangen – aber keine Angst, ich bringe euch mal auf den aktuellen Stand: Dass allerhand Gerichte, die in den verschiedenen Ecken Asiens zum Standardrepertoir vieler Haushalte gehören, plötzlich als Trendgerichte unsere westlichen Küchen erobern, ist ja nichts Neues. Erst war es das koreanische Nationalgericht Kimchi, dann die traditionelle Nudelsuppe Phở aus Vietnam, vielfältig gefüllte Dim Sum aus China … ihr merkt schon, die Liste ist lang. Auffällig ist aber: Im Gegensatz zu vielen anderen Foodtrends, haben sich alle genannten Beispiele dauerhaft gehalten.
Die Miso-Aubergine hat diesen Weg noch vor sich: Zwar entdecken sie immer mehr Foodies auch hierzulande, aber an der breiten Bekanntheit muss noch gearbeitet werden – aber dafür sind Michi und ich ja da! Für mich ist Miso-Aubergine eines der Top 10 schnellen Gerichte für den Feierabend. Michi kannte sie noch nicht, bevor ich ihm das Rezept gezeigt habe – jetzt ist er auch Fan!
Euch Miso-Aubergine näherzubringen, bringt uns doppelt Freude, denn sie ist nicht nur ein schnell gemachtes Mittag- oder Abendessen, sie schmeckt auch erfrischend neu. Das gilt vor allem dann, wenn ihr bislang noch nicht so häufig mit Miso gekocht habt (was das genau ist und wo ihr Miso kaufen könnt, erkläre ich euch etwas weiter unten im Beitrag).
Das Rezept für Miso-Aubergine:
- ist schnell gemacht
- besteht aus wenigen Zutaten
- stammt ursprünglich aus Japan
- passt wunderbar zu Reis
Übrigens: Wenn ihr Lust auf weitere Rezepte aus Asien habt, dann probiert mal Michis Indisches Gemüsecurry mit Kokosmilch – das ist vegan, bunt und gesund.
Nasu Dengaku: Ein schnelles japanisches Gericht
Wenn ihr mich fragt, ist die Aubergine eine noch immer unterschätzte Gemüsesorte. Dabei ist sie unendlich vielseitig: Georgische Badridschani, Caponata aus Sizilien, Baba Ghanoush aus den unterschiedlichen arabischen Küchen … oder Nasu Dengaku, auf Deutsch: Miso-Aubergine. Das Rezept stammt aus Japan und dahinter verbergen sich mit Miso glasierte Auberginenhälften.
Das Beste ist: Die Zubereitung geht wirklich fix. Das Fruchtfleisch der Aubergine schneidet ihr rautenförmig ein, dann bratet ihr die Auberginenhälften kurz in einer Pfanne an. Währenddessen bereitet ihr die Glasur auf Basis von Miso-Paste zu. Diese streicht ihr über die Aubergine und gebt sie zum Gratinieren in den Backofen, wo die Glasur in das butterweiche Fruchtfleisch einzieht. Ein Traum, der sich so einfach zubereiten lässt, wie es klingt.
Die Zutaten für Miso-Aubergine
Die Zutatenliste für Miso-Auberginen ist angenehm kurz. Folgende Zutaten benötigt ihr:
- Auberginen: Welche Auberginen-Sorte ihr verwendet, bleibt euch überlassen. Ich empfehle euch aber eine eher bauchige zu verwenden und nicht die eher dünne japanische Aubergine. Je mehr Fläche des Fruchtfleisch einer halbierten Aubergine bietet, desto besser.
- Sesamöl: Hierin bratet ihr die Aubergine kurz an.
- Miso: Hierbei handelt es sich um eine Paste aus fermentiertem Soja. Alles Wissenswerte erfahrt ihr im nächsten Abschnitt. Es gibt unterschiedliche Arten von Miso-Pasten, ich empfehle eine helle.
- Ahornsirup: Er verleiht der Miso-Glasur eine natürliche Süße.
- Mirin: Hinter dem Namen Mirin verbirgt sich ein süßer, japanischer Reiswein. Er verleiht der Glasur ihren besonderen Glanz und eine leichte Säure.
- Sesam: Ihr könnt herkömmlichen oder bereits gerösteten Sesam verwenden. Er dient als Topping für die Miso-Auberginen, genau wie …
- Frühlingszwiebeln: Diese schneidet ihr in feine Ringe und gebt sie zum Schluss über die fertigen Auberginen.
Miso: Eine kurze Warenkunde
Wenn ihr bereits echte Miso-Profis seid, könnt ihr diesen Teil des Beitrags getrost überspringen. Falls nicht, erfahrt ihr hier alles, was ihr über Miso wissen solltet.
Was ist Miso?
Den Namen Miso kennt ihr bestimmt von der weltberühmte Miso-Suppe. Dahinter verbirgt sich eine Paste, weshalb man hierzulande in der Regel von Miso-Paste spricht (auch wenn das eine Dopplung ist). Miso besteht hauptsächlich aus fermentierten Sojabohnen, kann aber weitere Zutaten wie Reis, Gerste oder andere (Pseudo-)Getreide haben. Die Fermentation wird durch einen Schimmelpilz namens Koji ausgelöst. Miso ist eine dickflüssige Paste, die meistens braun mit einem leichten Rotstich ist.
Wo bekommt man Miso-Paste?
Gute Miso-Paste bekommt ihr auf jeden Fall in jedem Asiamarkt und mittlerweile auch in einigen gut sortierten Supermärkten. Wenn ihr auf dem Land wohnt und euer Supermarkt euch im Stich lässt, könnt ihr Miso-Paste auch online bestellten. Sie muss erst gekühlt werden, nachdem ihr sie angebrochen habt.
Wie schmeckt Miso?
Miso (und damit Miso-Paste) schmeckt ziemlich salzig und bringt eine gute Portion Umami mit sich.
Was macht man mit Miso-Paste?
Ihr braucht Miso-Paste für viele japanische Gerichte wie Miso-Suppe oder meine Miso-Aubergine. Die Paste ist darüber hinaus vielseitig einsetzbar, zum Beispiel in Dressings für Salate, Saucen, Marinaden oder in einer japanisch angehauchten Gemüsepfanne.
Ist Miso gesund?
Wie es bei fermentierten Lebensmitteln üblich ist, gilt auch Miso als verdauungsfördernd. Das lässt sich darauf zurückführen, dass Miso reich an Probiotika ist, also nützlichen Bakterien. Weitere gute Inhaltsstoffe umfassen Eisen, Zink, Kalium, Calcium und Protein. Beachtet aber, dass der Salzgehalt von Miso verhältnismäßig hoch ist.
Miso-Aubergine: Ein schnelles Abendessen
Bei mir gibt es Miso-Auberginen häufig nach der Arbeit. Ich liebe einfach die Kombination aus dem buttrigen Fruchtfleisch und dem wuchtigen Geschmack der Miso-Glasur. Der Arbeitsaufwand hält sich total in Grenzen, die meiste Arbeit erledigt der Ofen. Und während die Aubergine gratiniert, lässt sich schnell noch die Küche aufräumen.
Aus zwei Auberginen lassen sich zwei Portionen zubereiten. Wenn ihr nur einen kleinen Hunger habt, genügen euch zwei Hälften der Miso-Aubergine pur. Habt ihr dagegen eher Lust auf eine vollwertige Mahlzeit, könnt ihr einfach noch Reis dazu kochen.
Rezept für Miso-Aubergine
Japanische Miso-Aubergine (Nasu Dengaku)
Equipment
- breite Pfanne
- Messer
- Schneidebrett
- kleine Schüssel
- Silikonpinsel
- Backblech mit Backpapier ausgelegt
Ingredients
- 2 Auberginen
- 4 EL Sesamöl
- Salz
- 1 EL Wasser
- 1 EL Miso-Paste helle
- 1 EL Mirin
- 1 EL Ahornsirup
- 2 EL heller Sesam oder gerösteter Sesam
- 1–2 Frühlingszwiebeln
Instructions
- Die Auberginen waschen, längs halbieren und vorsichtig rautenförmig einschneiden. Die Schnittflächen mit Sesamöl bestreichen, leicht salzen. Öl in eine beschichtete Pfanne geben, erhitzen und Auberginen mit der Schnittfläche nach unten bei mittlerer Hitze 5 Min anbraten, bis sich die Unterseite goldbraun färbt.
- Die Auberginen wenden und für 2–3 Minuten mit geschlossenem Deckel weitergaren lassen.
- Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Aus Wasser, Miso-Paste, Mirin und Ahornsirup eine Glasur anrühren und das Fruchtfleisch der Auberginenhälften damit bestreichen. Für 6–8 Minuten im Ofen gratinieren.
- Den Sesam in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, Frühlingszwiebeln schräg in feine Ringe schneiden und die fertigen Auberginen damit garnieren. Dazu passt Sushi- oder Jasminreis.
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