An Bowls kann ich mich einfach nicht satt essen – insbesondere an dieser Gado Gado Bowl. Die indonesische Köstlichkeit mit mariniertem Tempeh und cremiger Erdnusssauce ist gesund, vegetarisch und lässt sich problemlos vorbereiten.
Die Gado Gado Bowl ist:
- Ein bunter Mix aus gesunden Zutaten
- Unwiderstehlich lecker Dank selbstgemachter Erdnusssauce
- Ein vegetarisches Hauptgericht für jeden Tag (genau wie mein Rote Linsen Dal)
- Einfach in der Zubereitung und Meal-Prep-geeignet
Egal, ob ich spontan Gäste bekomme oder nach der Arbeit noch etwas Leckeres kochen möchte, die Wahl fällt häufig eine Bowl. Dann geht’s ans Improvisieren. Denn wenn Bowls für eine Sache bekannt sind, dann für ihre Vielfältigkeit. Mal wird’s eine Falafel-Bowl mit Gurken, Rotkohl und gebratenen Möhren, mal eine vegane Poke Bowl – je nachdem, welche Zutaten ich gerade zuhause habe. Für einen stressfreieren Alltag unter der Woche plane ich Mahlzeiten aber auch gerne im Voraus, vor allem, wenn viel los ist. Einen meiner absoluten Favoriten stelle ich euch heute vor: die Gado Gado Bowl.
Indonesischer Klassiker neu interpretiert
Gado-gado ist ein indonesischer Begriff, der so viel heißt wie Mischung. Viel besser könnte man eine Bowl wohl kaum in nur einem Wort beschreiben. Hier kommt zusammen, was zusammengehört – und selbst wenn die Zutaten so mancher Bowl auf den ersten Blick wie ein wilder Mix erscheinen, werden sie von einer guten Sauce ganz einfach miteinander verheiratet.
Bei der original Gado-gado aus Indonesien handelt es sich tatsächlich gar nicht um eine Bowl im klassischen Sinn, sondern um einen Salat aus Gemüse, der mit einer scharfen Erdnusssauce serviert wird. Falls es euch auch mal nach Indonesien verschlägt, werdet ihr vor allem auf Bali und im Landesinneren fündig. Ich wandele den Salat in meinem Rezept zu einer Gado Gado Bowl ab, in der ich das Gemüse um gebratenen Tempeh in süß-salziger Marinade und ein wachsweich gekochtes Ei ergänze. Das Praktische ist hier (wie bei so ziemlich jeder anderen Bowl auch): Ihr könnt die Zutaten frei nach eurem Geschmack variieren. Aber dazu später mehr.
Tempeh – Eine kleine Warenkunde
Was ist eigentlich Tempeh?
Ihr habt noch nie von Tempeh gehört? Kein Problem. Es handelt sich um ein indonesisches Fermentationsprodukt auf Basis von Sojabohnen. Diese werden geschält, gekocht und anschließend mit einem Edelschimmelpilz geimpft.
Wie schmeckt Tempeh?
Tempeh hat einen leicht nussigen Geschmack. In asiatischen Küchen wird er schon lange als Fleischersatz verwendet. Seit einigen Jahren findet ihr ihn auch in fast allen deutschen Bio-Märkten sowie in vielen Drogerien mit Lebensmittelabteilung und in gut sortierten Supermärkten.
Gado Gado Bowl: Auf die Sauce kommt es an
Das cremig-nussige Herz meiner Gado Gado Bowl ist die Erdnusssauce. Klar, ihr könntet auf fertige Erdnusssauce zurückgreifen, um Zeit zu sparen, aber meine selbstgemachte Sauce ist wirklich fix zusammengerührt und schmeckt um Welten besser, versprochen! Ich bereite sie immer zu, während der Reis und die Eier kochen. Die Basis für meine Erdnusssauce bildet Erdnussbutter. Achtet darauf, die Variante creamy zu verwenden. Greift ihr zu crunchy Erdnussbutter, bekommt eure Sauce keine gleichmäßig cremige Konsistenz. Und wenn irgendetwas eine hervorragende Erdnusssauce neben ihrem Geschmack auszeichnet, dann ist es eine perfekte Cremigkeit.
Wenn ihr gerne scharf esst, könnt ihr noch Chiliflocken, Chilipulver oder eine frische Chilischote mit auf die Einkaufsliste setzen. Flocken und Pulver rührt ihr einfach unter. Macht das besser nach und nach und probiert zwischendurch, damit die Sauce nicht zu scharf wird. Von einer Chilischote schneidet ihr ein daumenbreites Stück ab, das ihr dann in feine Streifen schneidet und ebenfalls einfach unterrührt. Ich persönlich nehme der Einfachheit halber Chiliflocken, wenn ich Lust auf etwas Schärfe habe – oder Sriracha Sauce. Die habe ich sowieso immer im Kühlschrank.
Eine Bowl zum Mitnehmen
Ich bereite die Bowl gerne zu, wenn Gäste kommen. Bisher waren alle begeistert, nicht nur vom Geschmack, sondern auch vom Food Styling. Selbst wer keine ausgefeilten Fähigkeiten im Anrichten von Essen hat, kann aus den bunten Zutaten einer Bowl ein kleines Meisterwerk kreieren. Verteilt den Roten Reis auf dem Boden der Schüssel. Mittig platziert ihr den Tempeh, in einer Linie übereinander geschichtet. Darum herum verteilt ihr die übrigen Zutaten, hier könnt ihr kreativ werden: Die Mangoscheiben könnt ihr zum Beispiel wie einen Fächer anrichten, die Bohnen darum herum drapieren und aus den Sprossen ein Nest bauen, auf dem ihr dann das Ei platziert. Die Sauce gebt ihr ganz zum Schluss darüber und garniert eure Bowl noch mit frischem Koriander (oder alternativ Petersilie). Generell gilt: Frische Kräuter werten so ziemlich jedes Gericht optisch und geschmacklich auf.
Die Gado Gado Bowl sieht nicht nur wunderbar lecker aus, sondern ist auch noch total praktisch, da ihr sie problemlos vorbereiten und mit zur Arbeit oder zur Uni nehmen könnt (Stichwort: Meal Prep). Dann mag die Präsentation etwas leiden, aber wen interessiert das schon, wenn ihr dafür ein sättigendes und gesundes Mittagessen genießt? Ihr könnt die Gado Gado Bowl komplett in einem passendem Behältnis mit fest schließendem Deckel zubereiten und kühl lagern. Achtet dann nur darauf, die Eier nicht wachsweich, sondern hart zu kochen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich die Bowl auf diese Art mindestens zwei Tage. Wenn ihr sie nicht komplett kalt essen möchtet, könnt ihr je nach Ausstattung der Büroküche einzelne Komponenten erwärmen. Ich nehme die Erdnusssauce zum Beispiel gerne in einem separaten Behältnis mit und mache sie in der Mikrowelle 1 ½ Minuten bei mittlerer Wattzahl warm. Habt ihr eine Pfanne und einen Topf zur Verfügung, könnt ihr auch den Tempeh frisch braten und das Ei ebenfalls frisch kochen.
Eine Bowl ganz nach eurem Geschmack
Ich habe es schon angerissen, aber hier noch einmal mit etwas mehr Futter: Wenn ihr die Gado Gado Bowl nachkocht, könnt ihr sie frei nach eurem Geschmack anpassen. Die Bowl ist in der Form, in der ich sie euch hier präsentiere, vegetarisch. Ihr könntet mit der Tempeh-Marinade aber genauso gut Hühnchen, Rindfleisch oder Schweinefleisch marinieren – oder Tofu, wenn ihr diesen statt Tempeh bevorzugt. Ohne Ei ist die Bowl sogar komplett vegan. Statt einer Mango bietet sich eine Papaya an, und wenn ihr noch Edamame im Tiefkühlfach findet, dann packt die Sojabohnen für eine Extraportion Protein gerne noch mit in eure Bowl.
Auch den Kohlehydrate-Lieferanten eurer Bowl könnt ihr variieren. Ich nehme Roten Reis, den ihr in Asiamärkten und gut sortierten Bio-Märkten bekommt. Er ist durch seine besondere Färbung ein Hingucker in der Bowl und hat den gewissen Biss, der für Vollkornreis typisch ist. Roter Reis schmeckt erdig und nussig – ich sage gerne, er hat Charakter. Aber klar, ihr könnt auch einfach Basmatireis nehmen, oder sogar Klebreis, den ihr dann am einfachsten in einem Reiskocher zu Sushi-Reis kocht. Mit jeder Anpassung entfernt ihr euch immer weiter von dem indonesischen Gemüsesalat Gado-gado, aber das macht gar nichts. Am Ende soll sich eure Bowl fix zubereiten lassen und – noch wichtiger – ganz euren Geschmack treffen.
Rezept für Gado Gado Bowl
Gado Gado Bowl
Equipment
- 2 Töpfe
- Sieb zum Waschen des Reises
- Pfanne zum Anbraten des Tempeh
- 2 Schüsseln
- Schneebesen
- Schneidebrett
- Küchenmesser
Ingredients
Für die Bowl
- 200 g Roter Reis (im Asiamarkt & Bio-Supermarkt erhältlich, alternativ Wildreis oder Basmatireis)
- 200 g Tempeh (im Asiamarkt & Bio-Supermarkt erhältlich, alternativ Tofu)
- 1/2 Mango
- 200 g Prinzessbohnen
- 50 g Sojabohnen-Sprossen
- 4 Eier Größe M
Für die Tempeh-Marinade
- 4 EL Sojasauce
- 1 EL Ahornsirup
- 1 EL Sesamöl
- 1 Stck. Ingwer, daumengroß
- 1 Knoblauchzehe
Für die Erdnusssauce
- 150 g Erdnussbutter creamy
- 2 EL Sojasauce
- 1 TL Tamarindenpaste (im Asiamarkt & Supermarkt mit Asia-Abteilung)
- 1/2 Limette, Saft
- 1 EL Kokosblütenzucker (alternativ brauner Zucker oder Ahornsirup)
Optional zum Garnieren
- 1 TL Kokosraspeln
- 4 Stängel Frischer Koriander
Instructions
- Den Reis mindestens 2 Std. einweichen. Ohne Einweichen verlängert sich die Kochzeit in Schritt 3 von 25 auf 50 Minuten.
- Tempeh in mundgerechte Stücke schneiden. Ingwer und Knoblauch fein hacken und mit den Zutaten für die Marinade verrühren. Den Tempeh in der Marinade 30 Minuten ziehen lassen.
- Reis abwaschen und mit 1 Tasse Wasser für ca. 25 Min. kochen. Dafür das Wasser samt Reis einmal aufkochen lassen, dann den Deckel auf den Topf geben und auf kleine Hitze herunterstellen. Der Reis sollte jetzt nur noch ziehen/dampfen. Alternativ mit gleicher Wassermenge im Reiskocher zubereiten.
- Mango halbieren, eine Hälfte schälen und das Fruchtfleisch in Streifen schneiden.
- Bohnen und Sprossen waschen. Bohnen-Enden abschneiden und zusammen mit den Eiern in kochendes Wasser geben und für 6–7 Minuten blanchieren.
- Während die Bohnen und Eier kochen, die Erdnusssauce zubereiten: Dafür alle Zutaten so lange verrühren, bis die Sauce eine dickflüssige Konsistenz erhält.
- Eier und Bohnen in Eiswasser abschrecken. Eier schälen.
- Marinierten Tempeh bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne von beiden Seiten für je 2 Min. goldbraun anbraten.
- Anrichten: Jeweils ca. 4 EL Reis, 4 Stangen Bohnen, 5 Tempeh-Stücke, 1 EL Sprossen und 1 Ei (halbiert) in einer Schüssel anrichten. Die Erdnusssauce großzügig über den Zutaten der Bowl verteilen. Mit Kokosraspeln und Koriander garnieren.
Notes
Noch nicht satt? Unsere neuesten Rezepte:
Valerie
Sooo lecker.. Ich liebe die Erdnusssauce.
Christina
Super leckeres Rezept. Werden wir sicher wiederholen 🙂