Wenn es schnell gehen soll, gibt es nichts Besseres als Pesto. Für viele ist Pesto Rosso mit getrockneten Tomaten, Parmesan und Basilikum die beste unter den unzähligen Varianten des italienischen Klassikers. Im Rezept zeige ich euch, wie ihr Pesto Rosso einfach selber machen könnt.
Als ich zum Studium zu Hause ausgezogen bin, hatte ich ein Problem: Ich konnte nicht kochen. Und damit meine ich gar nicht. Als ich das erste Mal in meiner abgerockten WG-Küche stand, hatte ich noch nie Nudeln gekocht – oder Kartoffeln, Reis, irgendwas … Die Basics hab ich mir schnell drauf geschafft und mich dann exzessiv von Pesto ernährt. Anfangs von den praktischen Gläschen aus dem Supermarkt, ab dem Punkt, als ich einen Stabmixer geschenkt bekommen hatte, schließlich auch selbstgemachtes Pesto.
Dabei habe ich schnell gemerkt, grünes Pesto ist nicht so mein Ding. Rotes hingegen, Pesto Rosso, ist absolut, zu einhundert Prozent, ohne jeden Zweifel, genau mein Ding! Und das gab’s dann wieder und wieder und wieder. Ihr könnt euch denken, worauf der Dauerverzehr von Pesto hinausgelaufen ist: Ich habe das Wort Pesto irgendwann aus meinem Wortschatz streichen müssen.
An diesem Punkt spulen wir knapp zehn Jahre vor: Neulich war ich eine Woche auf Mallorca, unter anderem in Port de Sóller (schönes Städtchen, große Empfehlung). Da der Handgepäckskoffer schon nur mit Gewalt zugehen wollte, habe ich dort nur ein einziges Mitbringsel gekauft, ein sehr mildes, fruchtiges Olivenöl. Als ich mich vor ein paar Tagen gefragt habe, was ich damit am besten zubereite, kam mir die Idee, mich nach Jahren wieder an ein Pesto zu wagen. Nach etwas Herumprobieren habe ich ein wirklich köstliches Rezept für Pesto Rosso entwickelt, das ich unbedingt mit euch teilen möchte. Eins ist klar: Meine Liebe für Pesto ist erneut entfacht.
Das Rezept für Pesto Rosso:
- ist schnell gemacht
- hält sich bei richtiger Lagerung wochenlang im Kühlschrank
- ist für Vegetarier:innen geeignet
- höchstwahrscheinlich das beste Pesto, das ihr je gegessen habt
Die Zutaten für Pesto Rosso
Das Schöne daran, ein Rezept komplett selbst zu entwickeln, ist es, dass ihr die Regeln selbst festlegen könnt. Mir persönlich ist es immer wichtig, möglichst wenige Zutaten kaufen zu müssen, die beim Kochen nur in Teilen verbraucht werden – zumindest, wenn die Zutaten eine begrenzte Haltbarkeit haben. Und klar, ganz vermeiden lässt es sich nie, dass man letztlich nur einen Bruchteil der gekauften Menge einer Zutat benötigt, aber ich habe mir größte Mühe gegeben, die Reste gering zu halten.
Das Rezept für selbstgemachtes Pesto Rosso findet ihr wie gewohnt weiter unten im Beitrag. Hier verrate ich ein paar mehr Details zu den Zutaten für das Pesto:
- Getrocknete Tomaten: Sie schmecken wunderbar intensiv und sind aus Pesto Rosso nicht wegzudenken. Für das Rezept benötigt ihr ein ganzes Glas getrocknete Tomaten in Öl.
- Tomatenmark: Es sorgt nicht nur für eine cremigere Konsistenz, sondern verstärkt auch den Geschmack des Pestos nach Tomaten.
- Öl: Im Idealfall verwendet ihr ein mildes, fruchtiges Olivenöl. Alternativ könnt ihr auch das Öl verwenden, in denen die getrockneten Tomaten eingelegt waren. Probiert es aber lieber, bevor ihr es für euer Pesto verwendet, denn die Qualität des Öls schwankt hier je nach Marke stark.
- Parmesan: Der italienische Hartkäse gibt dem Pesto eine würzige Note und die nötige Salzigkeit. Den übrigen Parmesan könnt ihr noch frisch über eure Nudeln mit Pesto reiben. Ansonsten hält sich Parmesan aber auch mehrere Wochen im Kühlschrank.
- Basilikum: Auch beim frischen Basilikum verwende ich genau die Menge, die ihr in jedem Supermarkt abgepackt findet – genau ein Bund. Habt ihr ein Basilikumstöckchen zuhause, könnt ihr etwa 20 große Blätter abzupfen und verwenden.
- Pinienkerne: Die Pinienkerne röstet ihr in einer Pfanne ohne Öl an, bevor ihr sie mit den anderen Zutaten zu einem cremigen Pesto Rosso mixt. Verwendet dazu mittlere Hitze und passt auf, dass sie nicht verbrennen. Wenn sie anfangen zu duften und leicht braun werden, sind sie perfekt. Die gerösteten Pinienkerne geben dem Pesto eine fein-nussige Note.
- Knoblauch: Knoblauch macht bekanntlich alles besser – so auch Pestos aller Art. Eine Zehe genügt; wer Knoblauch besonders gerne hat, nimmt zwei.
Zum Abschmecken des Pestos greift ihr einfach zu Salz und Pfeffer. Wer gerne scharf ist, kann nach Bedarf noch Chiliflocken dazugeben.
Darauf solltet ihr beim Zubereiten von Pesto Rosso achten
Beim Zubereiten von Pesto Rosso (und anderen Pestos) kann kaum etwas schiefgehen. Alles, was ihr braucht, ist ein guter Mixer. Ich verwende einen kleinen Küchenmixer – dieser ist gerade groß genug für mein Rezept. Ihr könnt aber genauso gut einen etwas größeren Food Processor oder einen Stabmixer verwenden. Nur von einem großen Standmixer rate ich euch ab; bei diesem seid ihr ständig damit beschäftigt, Pesto vom Rand nach unten in Richtung Messer zu schaben.
Achtet außerdem darauf, gute und vor allem frische Zutaten zu verwenden. So stellt ihr einerseits sicher, dass sich euer Pesto länger hält, und je höher die Qualität der Zutaten ist, desto glücklicher werdet ihr mit dem Geschmack eures selbstgemachten Pesto Rosso sein.
Rezept für Pesto Rosso
Pesto Rosso
Equipment
- kleine Pfanne
- Schneidebrett
- Messer
- Messbecher
- kleiner Küchenmixer oder Food Processor oder Stabmixer
Ingredients
- 25 g Pinienkerne
- 1 Glas getrocknete Tomaten in Olivenöl (280 g)
- 1 Bund frischer Basilikum (ca. 20 Blätter)
- 60 g Parmesan
- 1 Zehe Knoblauch
- 2 EL Tomatenmark
- 150 ml Olivenöl mildes, fruchtiges
- Salz und Pfeffer
- n. B. Chiliflocken
Instructions
- Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer kleinen beschichteten Pfanne ohne Öl anrösten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen, sobald sie braun werden und duften.
- Die getrockneten Tomaten abtropfen lassen. Die Basilikumblätter von den Stielen zupfen, waschen und abtrocknen. Parmesan und Knoblauch grob kleinschneiden.
- Alle Zutaten außer Salz und Pfeffer in einen kleinen Küchenmixer (Food Processor) geben und solange mixen, bis das Pesto eine cremige Konsistenz bekommt. Falls es nicht cremig genug wird, noch etwas Olivenöl unterrühren.
- Das Pesto mit Salz, Pfeffer und nach Bedarf Chiliflocken abschmecken.
Notes
Nährwertangaben
Noch nicht satt? Unsere neuesten Rezepte:
- Energy Balls mit Walnüssen und Schokoglasur
- Cremiges Kichererbsen-Spinat-Curry
- Türkische Manti mit Joghurtsauce und Tomaten-Öl
- Vegane Schoko-Kirsch-Muffins
- Miso-Bohnen-Suppe mit gerösteten Tomaten
Häufig gestellte Fragen zu Pesto
Was ist Pesto?
Pesto stammt aus der italienischen Küche. Es handelt sich um eine schnell gemachte, ungekochte Paste, die meistens zu Nudeln gegessen wird. Die bekanntesten Pesto-Arten sind Pesto Genovese und Pesto Rosso.
Warum schmeckt Pesto bitter?
Wenn euer Pesto bitter schmeckt, liegt das mit größter Wahrscheinlichkeit am verwendeten Öl. Die meisten Pestos werden mit Olivenöl zubereitet. Manche Olivenöle sind bitter, verwendet also am besten ein sehr mildes, fruchtiges Öl.
Kann man Pesto warm machen?
Theoretisch könnt ihr Pesto vor dem Servieren erwärmen, ich rate aber davon ab. Pestos beinhalten in der Regel frische Kräuter wie Basilikum sowie italienischen Hartkäse (Parmesan). Erhitzt ihr euer Pesto, könnten die Kräuter an Geschmack verlieren und der Parmesan würde schmelzen. Das beeinflusst die Konsistenz eures Pestos.
Mögt ihr es trotzdem warm, könnt ihr es direkt vor dem Servieren in einer Schüssel mit etwas heißem Nudelwasser vermischen und dann direkt die fertig gekochten Nudeln dazugeben.
Wie isst man Pesto richtig?
Pesto wird meistens zu Nudeln gegessen. Dafür wird das kalte Pesto einfach mit frisch gekochten Nudeln vermischt. Wer mag, kann noch etwas Parmesan darüber reiben. Alternativ könnt ihr mit Pesto auch einen Nudelsalat zubereiten, oder ihr esst es auf warmem Baguette.
Wie lange ist Pesto haltbar?
Bei richtiger Lagerung hält sich Pesto im Kühlschrank bis zu 4 Wochen. Ihr solltet Pesto immer mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken. Vor dem Servieren rührt ihr das Öl an der Oberfläche einfach unter.
Wie lagert man Pesto richtig?
Lagert Pesto am besten in einem verschließbaren Glas und mit etwas Olivenöl bedeckt.
Kann man Pesto einfrieren?
Ja, Pesto lässt sich auch einfrieren. Friert es am besten portionsweise ein und taut es langsam über Nacht im Kühlschrank auf. So verhindert ihr, dass sich beim Auftauen Keime bilden.
Hessebub
Geht wirklich schnell, und super lecker 🤤