An kalten Tagen geht wirklich nichts über eine klassische Linsensuppe mit Speck und Würstchen. Mit meinem einfachen Rezept schmeckt Linsensuppe wie von Oma gekocht. Überzeugt euch selbst!

Eine klassische Linsensuppe mit Speck ist eines dieser Gerichte, an die ich mich lange nicht herangetraut habe. Warum? Weil ich sie von Oma kenne und ihre Variante so unverschämt gut schmeckt, dass ich befürchtet habe, mit meiner selbstgekochten Suppe nie zufrieden sein zu können. Nachdem ich mir einige Tipps von Oma abgeholt habe und die Linsensuppe ein Dutzend Mal selbst gekocht habe, kann ich stolz verkünden: Die kann was – sehr viel sogar!
Die Linsensuppe schmeckt zu 98 % so, wie ich sie von Oma kenne: deftig, würzig, wärmend … und sie liegt nicht zu schwer im Magen. Außer man gönnt sich nach der ersten noch eine zweite Portion, und danach eine dritte. Mit dieser klassischen Linsensuppe habe ich auch meine Liebe zur Hausmannskost wiederentdeckt. In meiner Kindheit gab’s diese überwiegend, weswegen ich sie kategorisch ignoriert habe, als ich nach dem Auszug fürs Studium selbst angefangen habe zu kochen. Heute kommen Linsensuppe, Linseneintopf und Co. wieder häufiger auf den Tisch und ich freue mich jedes Mal über den ersten Löffel.
Diese Linsensuppe:
- wird klassisch mit Speck und Würstchen zubereitet
- braucht nur 15 Minuten Arbeitszeit
- wärmt an kalten Tagen von innen
- schmeckt genauso, wie ihr sie von Oma kennt
- eignet sich zum Vorkochen (Meal Prep)

Die Zutaten für Linsensuppe
Für eine gute Linsensuppe braucht es ebenso gute Zutaten. Welche das sind, erkläre ich euch hier:
- Braune Linsen (auch Tellerlinsen genannt): Mit getrockneten Linsen, die ihr gemeinsam mit den übrigen Zutaten kocht, schmeckt die Linsensuppe am besten. Im Grunde könnt ihr auch andere Linsensorten verwenden, beachtet nur, dass sich deren Garzeiten stark unterscheiden können.
- Speck: Mit Speck vom Metzger macht ihr nichts verkehrt. Alternativ könnt ihr auch zu bereits gewürfeltem Speck oder einer magereren Alternative wie Katenschinken greifen.
- Zwiebel: Eine schön große Speisezwiebel darf für den Ansatz der Suppe ebenfalls nicht fehlen.
- Suppengemüse: Auch klassisches Suppengemüse (bzw. Suppengrün) kommt in eine Linsensuppe nach Omas Art. Falls ihr kein abgepacktes Suppengemüse kaufen möchtet, dann braucht ihr Möhren, Knollensellerie und Lauch.
- Olivenöl: Das Olivenöl oder anderes Pflanzenöl verwendet ihr zum Anbraten von Zwiebeln und Speck.
- Mehl: Etwas Mehl sorgt für eine leichte Bindung der Suppe. Ihr könnt stattdessen auch gegen Ende der Kochzeit einen Esslöffel in Wasser aufgelöste Speisestärke nutzen.
- Gemüsebrühe: Die Brühe bildet die Flüssigkeitsbasis eurer Suppe. Darin kocht ihr auch die übrigen Zutaten. Linsensuppe mit Rinderbrühe schmeckt ebenfalls.
- Essig: Ein Schuss Essig sorgt für das gewisse Etwas. Ihr könnt herkömmlichen Tafelessig oder einen Kräuteressig verwenden.
- Lorbeerblätter: Die getrockneten Blätter kocht ihr mit und nehmt sie am Ende wieder aus dem Topf. Sie geben der Suppe eine tolle Würze und geschmackliche Tiefe.
- Zucker: Eine Prise Zucker ist ein geeignetes Gegenstück zur Säure des Essigs.
- Majoran: Eine Linsensuppe wird erst mit Majoran richtig lecker.
- Petersilie: Frische Petersilie gebt ihr ganz zum Schluss zur Suppe. Sie dient nicht nur als Farbtupfer im Topf, sondern passt geschmacklich auch hervorragend zu den übrigen Zutaten.
- Würstchen: Ich nehme am liebsten Wiener Würstchen. Besonders Kinder lieben kleine Würstchenstücke in Linsensuppe.
Zum Abschmecken verwendet ihr Salz und Pfeffer. Falls ihr eure Linsensuppe nicht unbedingt klassisch braucht und sie noch etwas aufpeppen möchtet, dann findet ihr etwas weiter unten hilfreiche Tipps.

Linsensuppe zubereiten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eine Linsensuppe selber zu kochen ist überhaupt nicht schwierig. Ich erkläre euch Schritt für Schritt, wie sie euch perfekt gelingt.
Schritt 1: Zutaten vorbereiten
Bevor ihr euch an das eigentliche Kochen macht, solltet ihr alle Zutaten vorbereiten. Konkret bedeutet das:
- Braune Linsen in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen
- Speck würfeln
- Zwiebel schälen und würfeln
- Suppengemüse waschen, Möhren und Knollensellerie schälen, dann alles in ca. 1 cm große Würfel schneiden
Schritt 2: Ansatz für Linsensuppe herstellen
Um eine geschmackliche Basis zu erhalten, erhitzt ihr jetzt das Olivenöl in einem großen Topf auf mittlere Stufe. Gebt die Zwiebeln sowie die Speckwürfel dazu und bratet sie ca. 3 Minuten an. Gebt dann das restliche Gemüse mit dazu und bratet es ebenfalls 2 Minuten an.
Jetzt kommen noch die Linsen sowie das Mehl hinzu. Rührt gründlich um, damit sich das Mehl gut verteilt. Jetzt gießt ihr die Gemüsebrühe dazu. Die Zutaten sollten von ihr knapp bedeckt sein.


Schritt 3: Linsensuppe kochen
Schaltet den Herd auf höchste Stufe, bis die Gemüsebrühe einmal aufgekocht ist. Währenddessen gebt ihr Essig, Lorbeerblätter, eine Prise Zucker sowie getrockneten Majoran dazu. Sobald die Gemüsebrühe einmal aufgekocht ist, reduziert ihr die Hitze auf mittlere bis niedrige Stufe und lasst die Linsensuppe bei geschlossenem Deckel 40 Minuten sanft köcheln.
Schritt 4: Linsensuppe finalisieren
In den letzten 5 Minuten der Kochzeit wascht ihr die Petersilie und hackt sie fein. Die Wiener Würstchen schneidet ihr in dünne Stücke. Gebt beides in den Topf und lasst die Suppe bis zum Ende der Kochzeit ohne Deckel fertig kochen. Nehmt die Lorbeerblätter heraus und schmeckt eure selbstgemachte Linsensuppe mit Pfeffer und Salz ab. Dann heißt es auch schon: Guten Appetit!

Abwandlung: Vegetarische Linsensuppe
Wenn ihr die Linsensuppe lieber vegetarisch zubereiten möchtet, könnt ihr Speck und Wiener Würstchen einfach von der Zutatenliste streichen. Da beide maßgeblich zum würzigen Geschmack der Linsensuppe beitragen, solltet ihr das Fehlen der Zutaten ausgleichen.
Damit eure Veggie-Variante genauso lecker schmeckt, könnt ihr die Linsensuppe mit rauchigem Paprikapulver würzen. Außerdem ist Räuchertofu eine vegane Alternative zu Speck. Fein gewürfelt und scharf angebraten schmeckt er ganz ähnlich.
Wenn ihr experimentierfreudig seid und euch gerne etwas weiter von klassischen Rezepten entfernt, könnt ihr auf fermentierte Produkte wie Misopaste setzen. Diese geben eurer vegetarischen Linsensuppe eine tolle Tiefe und eine gewisse Einzigartigkeit (ähnlich wie in Caros Miso-Bohnen-Suppe).
5 Tipps: Linsensuppe richtig abschmecken
Wenn ihr euch an mein Rezept haltet, könnt ihr euch auf eine fantastische Linsensuppe freuen. Hier habe ich euch noch weiterführende Tipps zusammengestellt, für alle, die ihre Linsensuppe bis auf die letzte Linse perfektionieren möchten.
- Aromabasis kräftig anlegen: Ihr könnt Zwiebeln, Sellerie und Karotten langsam in Öl oder Butter anschwitzen, bis sie leicht bräunen. Optional röstet ihr Knoblauch, Lauch und Tomatenmark mit, das bringt Tiefe und Süße.
- Umami und Rauch einbauen: Speck, Pancetta oder Rauchpaprika geben Linsensuppe die typische Herzhaftigkeit. Vegetarisch geht’s mit Pilzen, Sojasauce, etwas Miso oder einer Parmesanrinde, die ihr nach dem Kochen wieder aus dem Topf nehmt.
- Mit Gewürzen spielen: Statt nur auf Salz und Pfeffer zu setzen, verleiht ihr eurer Linsensuppe Einzigartigkeit. Dafür verwendet ihr Lorbeer, Thymian, Kreuzkümmel, Paprika, Pfeffer oder auch einen Hauch Zimt oder Sumach. Die Gewürze könnt ihr kurz im Fett anrösten, dann gebt ihr die Flüssigkeit hinzu. So entfalten sie sich besser.
- Hochwertige Brühe verwenden: Wenn ihr eure Linsensuppe geschmacklich aufs nächste Level heben möchtet, dann greift ihr zu selbst gemachter Gemüsebrühe oder zu einem fertigen Fond im Glas. Beide Varianten schmecken besser als gekörnte Brühe.
- Säure und Frische: Ein Spritzer Balsamico, Zitronensaft oder Apfelessig runden eure Suppe ab. Mit frischen Kräutern (Petersilie, Dill, Koriander) und gutem Olivenöl oder einem Klecks Joghurt setzt ihr dem Ganzen die Krone auf.

Linsensuppe vorkochen: Aufbewahrung und Haltbarkeit
Sicher wisst ihr bereits, dass Linsensuppe sogar noch besser schmeckt, wenn sie nach dem Kochen über Nacht durchziehen konnte. Entsprechend ist sie ein geniales Meal-Prep-Gericht, das ihr auch am nächsten und übernächsten Tag genießen könnt.
Im Kühlschrank halten sich Linsensuppe und Linseneintopf 4 Tage frisch. Achtet darauf, dass eure Suppe nach dem Kochen schnell abkühlt. Teilt sie dafür am besten auf mehrere kleine Behälter auf, die ihr dann auch direkt mit zur Arbeit nehmen könnt.
Linsensuppe lässt sich auch sehr gut einfrieren und ist so mindestens 3 Monate haltbar. Beim Einfrieren gilt wie immer: am besten portionsweise. Lasst Linsensuppe schonend über Nacht im Kühlschrank auftauen oder direkt bei niedriger Hitze im Topf oder der Mikrowelle. Nach dem Auftauen solltet ihr sie zügig verbrauchen (Haltbarkeit 1–2 Tage im Kühlschrank). Erneutes Einfrieren solltet ihr möglichst vermeiden, da sonst die Qualität eurer Suppe leidet.
Das Rezept für klassische Linsensuppe

Linsensuppe klassisch mit Speck und Würstchen
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Küchenmesser
- großer Topf
Zutaten
- 200 g braune Linsen (Tellerlinsen)
- 100 g Speck
- 1 Zwiebel
- 2 Möhren
- 1/4 Knollensellerie
- 1 Stange Lauch
- 300 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 2 EL Olivenöl oder Rapsöl
- 1 EL Mehl
- 1,5 l Gemüsebrühe oder Rinderbrühe
- 1 EL Essig
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Prise Zucker
- 2 TL Majoran
- Salz
- Pfeffer
- 1 Bund Petersilie frische
- 4 Wiener Würstchen
Anleitungen
- Die Linsen in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen. Den Speck, die Zwiebel sowie das restliche Gemüse in feine Würfel schneiden.
- Das Olivenöl in einem großen Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Zwiebelwürfel und die Speckwürfel darin 3 Minuten anbraten. Dann das restliche Gemüse dazugeben und weitere 2 Minuten braten.
- Die Linsen und das Mehl dazugeben und unterrühren. Dann die Gemüsebrühe in den Topf gießen.
- Den Essig, die Lorbeerblätter, den Zucker sowie den Majoran dazugeben. Alles einmal aufkochen lassen, dann den Deckel auf den Topf legen und die Linsensuppe 40 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln lassen.
- 5 Minuten vor Ende der Kochzeit die Petersilie waschen und klein schneiden, die Wiener Würstchen in Scheiben schneiden. Beides in den Topf geben kurz ohne Deckel köcheln lassen. Die Lorbeerblätter aus dem Topf nehmen und die Linsensuppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.Dazu passt frisches Bauernbrot.
Notizen
Nährwertangaben
Noch nicht satt? Unsere neuesten Rezepte:
- Linsensuppe mit Speck – klassisch wie von Oma
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Häufig gestellte Fragen zu Linsensuppe
Was ist der Unterschied zwischen Linsensuppe und Linseneintopf?
- Linsensuppe: Sie beinhaltet mehr Flüssigkeit, ist leichter und oft teilweise püriert. Das Verhältnis zwischen Linsen und Flüssigkeit entspricht in etwa 1 Teil Linsen auf 3–4 Teile Flüssigkeit.
- Linseneintopf: Er hat eine dickere, sämige Konsistenz mit vielen Einlagen (Kartoffeln, Gemüse, Fleisch/Wurst). Die Flüssigkeit ist knapper (ca. 1 Teil Linsen auf 2–3 Teile). Die Kochzeit ist meist etwas länger und es kommen stabilere Linsen (grün/Puy/Beluga) zum Einsatz.
Heutzutage werden die Begriffe Linsensuppe und Linseneintopf jedoch häufig synonym verwendet.
Welche Linsen eignen sich für Linsensuppe?
- Rote/gelbe: kochen schnell, werden cremig.
- Grüne/Puy/Berglinsen/Beluga: bleiben bissfest, aromatischer.
- Braune: Allrounder, schmecken immer.
Muss man Linsen einweichen?
Meistens müsst ihr Linsen nicht einweichen. Bei älteren, großen Linsen (z. B. Tellerlinsen) kann 1–2 Stunden Einweichen die Garzeit verkürzen. Rote und gelbe Linsen solltet ihr niemals einweichen.
Wie lange kochen Linsen?
- Rote/gelbe: 10–20 Min.
- Braune: 30–40 Min.
- Grüne/Puy/Beluga: 25–40 Min.
Die Kochzeit variiert je nach Alter und Marke der Linsen. Daher am besten immer wieder testen, wann die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Wie wird die Suppe sämig?
Es gibt mehrere Tipps, wie Linsensuppe sämig wird. Ihr könnt sie mit Mehl oder Speisestärke binden. Alternativ könnt ihr einen Teil der Suppe pürieren oder ein paar Löffel Linsen zerdrücken. Mitgekochte Kartoffeln geben Stärke ab und sorgen dadurch ebenfalls für Bindung.
Welche Toppings passen zu Linsensuppe?
- Olivenöl/Chiliöl
- Joghurt/Crème fraîche
- Zitronenzeste
- frische Kräuter
- knusprige Zwiebeln
- Croutons
- gebratene Chorizo/Speck
- geröstete Nüsse/Saaten




sehr einfach und lecker, danke für das Rezept
Passt super zur Jahreszeit und schmeckt sehr lecker geht auch ohne Würstchen😋
Schmeckt wirklich lecker, wie von meiner Oma 🌟🌟🌟🌟🌟